Dienstag, 23. Juli 2013

40 Tage und 39 Nächte



Es geht dagegen!
 
Es ist jetzt schon eine lange Weile her dass ich mich nichtmehr auf meinem Blog gemeldet habe. Als Hauptgrund dafür sehe ich mit Sicherheit meine fehlende Motivation da es mir doch schwierig fällt sich zwischen oder nach der Arbeit zu motivieren um einen netten ansprechenden Text niederzuschreiben ;)
Nichtsdestotrotz wollte ich nun doch mal wieder etwas schreiben, es sind ja nur noch 40 ! Tage und 39 Nächte bis ich den Flieger in meine alte Heimat besteige und gen Deutschland fliegen werde.

In der Zeit zwischen meines letzten Posts und jetzt ist natürlich einiges passiert aber wovon ich am meisten berichten möchte  ist jedoch meine knapp 4 wöchige Reise welche ich Anfang Juni gestartet habe. Meine Reiseroute war wie folgt: Independencia - Cochabamba – Sucre – Santa Cruz – Tarija – Tupiza – Uyuni – Oruro – Iquique – La Paz – Cochabamba – Independencia. Ich hab mal grob überschlagen und da ich bis auf zwei Strecken alles mit dem Bus gefahren bin, habe ich allein  105 Stunden meiner Reise in Bussen verbracht, also knapp 4,5 Tage von 28. Nur mal so eine nette Statistik zum Thema Unnützes Wissen.
 
Los ging es dann also gemeinsam mit Sophie und ab Tarija würde dann auch noch Frizzi eine Freiwillige aus Cochabamba dazu stoßen. Über die Anfangsreise nach Cocha, welche unumgänglich ist, und Cocha selbst werde ich jetzt nichts erzählen da dies ja keine Unbekannten mehr waren. Ganz anders als meine erste Station: Sucre.
Zum ersten Mal stattete ich der offiziellen Hauptstadt Boliviens einen Besuch ab. Eigentlich komisch da dort über die Hälfte meiner Mitfreiwilligen des BKHW wohnen. Hat sich bis dato allerdings noch nicht ergeben gehabt. Umso schöner war es dann fast alle der bekannten Gesichter wieder zusehen und auch in einer der WGs der Freiwilligen dort für 3 Tage zu wohnen. 

Sucre ist eine kleine aber sehr schöne Stadt die auch den Beinamen „Ciudad Blanca“ also „Weiße Stadt“ trägt, da dort noch sehr viele Gebäude aus der Kolonialzeit der Spanier übrig geblieben sind und diese vorwiegend die Farbe Weiß tragen. Darüber hinaus besteht ein Gesetz das jedes neue Haus im Inneren Kreis der Stadt weiß angestrichen sein muss. Je weiter man aus der Stadt rausgeht desto mehr kommt dann das typische Ziegelrot Boliviens zum Vorschein. Ansonsten habe noch das Nachtleben und einige Insidertipps erleben dürfen. Sehr zu empfehlen sind die frisch vor den eigenen Augen gemixten Fruchtsmoothies am Markt in der Innenstadt. 

Nach 3 Tagen gab es aber schon wieder den Abschied aus Sucre und wir machten uns in einem weniger bequemen Bus 14 Stunden lang in Richtung Santa Cruz auf.
Dort angekommen erwarte uns nicht die für Santa Cruz bekannte Hitze sondern ein eher betrübtes drückendes Klima, welches sich wie sich noch herausstellen sollte zu einem ständigen Begleiter wurde.
In Santa Cruz selbst haben wir dann kaum Sightseeing betrieben, gibt ja auch nicht so viel zu sehen. Wir waren 2-mal im Kino sind einen Tag auf der Plaza und Umgebung herumgelaufen und haben uns ansonsten was körperliche Anstrengung anging sehr zurückgehalten. 

Was gegönnt haben wir uns dann auf der Weiterreise welche wir nämlich per Flugzeug nach Tarija antraten. Umgerechnet 35€ für einen 40 min Flug sind zwar auch nicht wirklich teuer aber dennoch ist das Hauptreisemittel, weil günstig, in Bolivien der Bus.
In Tarija am Flughafen trafen wir dann auch auf Frizzi die aus Cochabamba kam und wir setzten unsere Reise nun zu dritt fort. 

Tarija hat mir persönlich sehr gut gefallen, da dort wenigstens das Wetter einigermaßen angenehm war und man aufgrund des leckeren Fleischs merkte nahe der argentinischen Grenze zu sein. Die Leute dort sind sehr freundlich und die Stadt ist meiner Meinung nach die sauberste und aufgeräumteste Stadt Boliviens. Ausserdem befinden sich alle Weinbaugebiete Boliviens dort und man kann eine nette Weintour mit Kostproben durch die Weinberge machen. Unser Hostel in dem wir untergebracht waren war voll von Backpackern und auch der Besitzer war jung und machte am zweiten Abend wunderbar leckere Lamawurst und Rindersteaks auf dem Grill. Dennoch konnten wir auch dort nicht ewig bleiben und so ging es nach 3 Tagen wieder weiter nach Tupiza gemeinsam mit einem deutschen Weltreisepärchen welches wir im Hostal in Tarija kennen gelernt haben. 

In Tupiza kamen wir um 3 Uhr morgens an und fanden mit viel Glück noch ein Hostal für die Nacht. Am nächsten Tag stellte sich für uns die Frage ob wir weiter nach Uyuni oder die Salar-Tour direkt von Tupiza machen würden, die ein Tag länger geht aber um einiges teurer war. Deshalb entschieden wir uns am nächsten Abend weiter nach Uyuni zu fahren. Das deutsche Pärchen blieb dort und wir verabschiedeten uns ohne zu wissen uns auf der Salartour nochmal sehen zu werden.

Die Fahrt von Tupiza nach Uyuni dürfte irgendwann mal in einem Ranking meiner schlimmsten Reisen auftauchen, da der eigentlich geplante 9 Stunden-Trip sich um nette 5 Stunden verlängerte wovon wir 3 Stunden bei gefühlten – 20° morgens um 1 Uhr außerhalb des Busses verbringen mussten da dieser sich im Sand festgefahren hatte und man zum Spaß mal alle Passagiere aus dem Bus bittete nur um dann knapp 2 Stunden die Räder freizubuddeln aber niemanden mehr reinzulassen. Dies wiederholte sich auch noch dreimal und wir waren vollends bedient. Völlig fertig kamen wir dann morgens um 6 in Uyuni an ( geplant war zwischen 0 – 1 Uhr) um uns noch kurz im bereits reservierten Hotel wenigstens warm zu duschen und kurz auszuruhen, da unsere Salar-Tour bereits um 10.30 losgehen sollte und wir bis spätestens 8 Uhr die Tickets kaufen mussten. Alles etwas chaotisch aber eigentlich müsste man es ja nach knapp 11 Monaten in Bolivien gewohnt sein. 

Von der Salar Tour und der weiteren Reise werde ich dann in einem zweiten Teil berichten, der aber dieses Mal auf jeden Fall kommen wird, versprochen! 

Mit dabei: warum Zugfahren so viel bequemer als Busfahren ist, wie aus einem 9 Stunden Trip ein 25 Stunden Trip wird, und der Touriwahn in La Paz. 

Bis dahin, Adios Amigos !

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen