Nachdem ich nun knapp eineinhalb Wochen den Luxus die eine Großstadt
ebenso bietet genießen durfte, bin ich nun endlich an meinem eigentlichen
Projektort angekommen. Independencia. Eine etwas größere Komune inmitten des
Nichts. Die nächste größere Stadt (Cochabamba) liegt knapp 7,5 Busfahrtstunden
entfernt, welche ich heute Morgen bereits absolviert habe. Um 5.30 in der Früh
kam ein Taxi das mich und Sophie(Eine ebenfalls Freiwillige, die vor 2 Tagen in
Cochabamba angekommen war und ein halbes Jahr mit mir in Independencia
verbringen wird.) und eine der
Bolivianerinnen nach Quillacollo brachte, ein etwas entfernt liegender
Stadtteil von Cochabamba. Um 7.00 Uhr fuhr dann der Bus nach Independencia los.
Wir saßen mit knurrendem Magen mit drin, da uns geraten wurde nichts zu essen
da es sonst sehr schnell wieder rauskommen würde. Der Bus war an sich recht
bequem und relativ modern. Da aber auch anscheinend Stehplätze verkauft wurden,
war er sehr voll. Ein bisschen Schlaf konnte ich nachholen aber die meiste Zeit
döste man vor sich her und bestaunte die wirklich beeindruckende Landschaft,
die auch für einige Unbequemlichkeiten entschädigte.
Als wir ankamen wurden wir von fast allen mit sehr großen Augen
angeschaut, man fühlte sich fast ein bisschen wie Tiere im Zoo. Aber gleich war
klar dass wir hier in einer ganz anderen Welt als noch vor 7 Stunden befanden.
Zwar gab es einige fertige und angehende Neubauten, aber doch waren es meist
nur sehr kleine Hütten die man in Deutschland auf keinen Fall für bewohnbar
halten würde, hier aber meist für eine ganze Familie reichen müssen.
Unsere Zimmer befinden sich im großen „Casa de la Region“, welches aber
noch nicht ganz fertig gebaut ist. Die unteren 2 Stockwerke sind fertig und
auch ständig in Benutzung als Küche, Radiosendestation oder Bibliothek. Unsere
Zimmer befinden sich jedoch im 3. Stockwerk, welches sagen wir halbfertig ist.
Das „Bad“ besteht aktuell noch aus 2 unverputzten Wänden, es gibt aber zum
Glück auch eins im 2. Stockwerk. Das Wasser allerdings für dieses und für das
ganze Haus war heute bereits um 14 Uhr leer, uns wurde aber versichert dass der
Tank, welcher dafür zuständig ist, sich in der Nacht wieder auffüllt. Dennoch,
heute kein Wasser mehr. In unseren Zimmern steht außer 2 Betten und einigen
Matratzen rein gar nichts, wodurch unser Erfindergeist geweckt wurde und wir
noch auf der Suche nach Pappkartons für das Schrankbauen sind. Sonst sind wir
einmal in der Stadt rumgelaufen und warten aktuell auf Severino, der uns mit
Informationen dienen kann, wie es jetzt weiter geht und wann, was und wo wir in
Zukunft arbeiten werden.
Ein Internet Café haben wir hier auch, das allerdings nur bedingt offen
hat, sonst aber keine Möglichkeit ins Internet zu gehen, weshalb es von jetzt
an sein kann das die Blogeinträge etwas länger dauern, aber dafür vielleicht
gleich mehrere auf einmal.
Bis dahin Adios Muchachos !
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