Montag, 17. September 2012

Ende des Luxus



Nachdem ich nun knapp eineinhalb Wochen den Luxus die eine Großstadt ebenso bietet genießen durfte, bin ich nun endlich an meinem eigentlichen Projektort angekommen. Independencia. Eine etwas größere Komune inmitten des Nichts. Die nächste größere Stadt (Cochabamba) liegt knapp 7,5 Busfahrtstunden entfernt, welche ich heute Morgen bereits absolviert habe. Um 5.30 in der Früh kam ein Taxi das mich und Sophie(Eine ebenfalls Freiwillige, die vor 2 Tagen in Cochabamba angekommen war und ein halbes Jahr mit mir in Independencia verbringen wird.)  und eine der Bolivianerinnen nach Quillacollo brachte, ein etwas entfernt liegender Stadtteil von Cochabamba. Um 7.00 Uhr fuhr dann der Bus nach Independencia los. Wir saßen mit knurrendem Magen mit drin, da uns geraten wurde nichts zu essen da es sonst sehr schnell wieder rauskommen würde. Der Bus war an sich recht bequem und relativ modern. Da aber auch anscheinend Stehplätze verkauft wurden, war er sehr voll. Ein bisschen Schlaf konnte ich nachholen aber die meiste Zeit döste man vor sich her und bestaunte die wirklich beeindruckende Landschaft, die auch für einige Unbequemlichkeiten entschädigte.

Als wir ankamen wurden wir von fast allen mit sehr großen Augen angeschaut, man fühlte sich fast ein bisschen wie Tiere im Zoo. Aber gleich war klar dass wir hier in einer ganz anderen Welt als noch vor 7 Stunden befanden. Zwar gab es einige fertige und angehende Neubauten, aber doch waren es meist nur sehr kleine Hütten die man in Deutschland auf keinen Fall für bewohnbar halten würde, hier aber meist für eine ganze Familie reichen müssen.

Unsere Zimmer befinden sich im großen „Casa de la Region“, welches aber noch nicht ganz fertig gebaut ist. Die unteren 2 Stockwerke sind fertig und auch ständig in Benutzung als Küche, Radiosendestation oder Bibliothek. Unsere Zimmer befinden sich jedoch im 3. Stockwerk, welches sagen wir halbfertig ist. Das „Bad“ besteht aktuell noch aus 2 unverputzten Wänden, es gibt aber zum Glück auch eins im 2. Stockwerk. Das Wasser allerdings für dieses und für das ganze Haus war heute bereits um 14 Uhr leer, uns wurde aber versichert dass der Tank, welcher dafür zuständig ist, sich in der Nacht wieder auffüllt. Dennoch, heute kein Wasser mehr. In unseren Zimmern steht außer 2 Betten und einigen Matratzen rein gar nichts, wodurch unser Erfindergeist geweckt wurde und wir noch auf der Suche nach Pappkartons für das Schrankbauen sind. Sonst sind wir einmal in der Stadt rumgelaufen und warten aktuell auf Severino, der uns mit Informationen dienen kann, wie es jetzt weiter geht und wann, was und wo wir in Zukunft arbeiten werden.

Ein Internet Café haben wir hier auch, das allerdings nur bedingt offen hat, sonst aber keine Möglichkeit ins Internet zu gehen, weshalb es von jetzt an sein kann das die Blogeinträge etwas länger dauern, aber dafür vielleicht gleich mehrere auf einmal.
Bis dahin Adios Muchachos !

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen