Grande Fiesta in Machaca
Seit gestern war ein großes Fest in einem der
Nachbardörfer im Gange und heute war der Höhepunkt mit einem Stierkampf
gegeben. Da aber niemand der für uns zuständig war ein eigens Auto besitzt mussten
wir auf der Ladefläche eines LKWs mitfahren,
was wie man sich denken kann weniger bequem war, aber die bester Alternative zu
einem Fünfstundenmarsch. So ging es über holprige Strecken in Serpentinen den
Berg erst Hoch und anschließend wieder runter, wo wir nach knapp einer Stunde
in Machaca ankamen indem gerade ein Fußballspiel zwischen „Barca“ und „Spanien“
stattfand.
Man hörte auch
gleich die 2 verschiedenen
„Bandes“ spielen die eine Kreuzung unserer Stadtmusik und Guggenmusik
sein könnten. Wir als Hellhäutige wurden natürlich sofort entdeckt und zu der
ein oder anderen Chicha eingeladen, ein hiesiges alkoholhaltiges Maisgetränk,
das vom Geschmack her unserem Most ähnelt. Hier lernte ich auch sofort ein
neues Wort kennen: „drago“ was betrunken bedeutet, und welches hier schon zur
Mittagszeit die halbe männliche Dorfgemeinschaft war, inklusive unseres
Bürgermeisters aus Independencia.
Um ca. 13.30 begann dann der eigentliche
Höhepunkt des Tages, der erste Stier wurde auf den zur Arena umfunktionierten Hauptplatz
geführt. Ihm wurde ein Halsband umgehängt indem sich 100 Bolivianos (ca. 11€)
befanden und dann freigelassen, und die Toreros legten los. Mit Stangen an
denen Fahnen in allen Farben hingen versuchten sie die Halskette zu erlangen,
da man den Inhalt behalten durfte. Dieses Spektakel wiederholte sich mehrmals
und zog sich über viereinhalb Stunden
hin. Wobei die verschiedensten Stiere in der Arena zur Schau gestellt wurden.
Dass dies aber nicht ganz ungefährlich war
zeigte sich kurz vor Schluss als ein Zuschauer, der etwas übermutig in die
Arena gestiegen war auf die Hörner genommen wurde und sich kurz darauf mit
gebrochener Nase und zerbrochenem Fotoapparat auf dem Boden wiederfand. (ich
hab davon auch ein Video falls das Internet das hier zulässt lad ich es hoch)
Als dann um halb sieben die Sonne schon wieder
zu verschwinden angefangen hatte begann noch eine Art Kneipenparty/Saufgelage
von welchem uns aber abgeraten wurde teilzunehmen und worauf wir am dritten Tag
hier auch noch nicht ganz erpicht waren, und wir fanden eine Mitfahrgelegenheit
nach Independencia. Zwar wieder eine LKW Ladefläche aber diesmal mit
Sitzplätzen.
Ich hoffe das mit den Bildern dazu klappt,
aber das Internet ist hier nicht das Beste und nicht immer verfügbar aber
irgendwann im Oktober sollen in unser Haus 6 internetfähige PCs kommen, aber so sicher sind wir uns da nicht.
Bis dahin, Adios Muchachos !
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